Es gibt kaum ein Thema, über das so viel Unfug verbreitet wurde als über die Zukunft der Pensionen.
In der Folge einige Fakten:
Entscheidend ist die Relation Beitragszahler und Leistungsempfänger
Josef Wöss und Erik Türk von der Arbeiterkammer verweisen darauf, dass es nicht die „Alten“ den „Jungen“ gegenübergestellt werden dürfen sondern die Relation zwischen Beitragszahlern und Leistungsempfänger entscheidend ist. Gibt es mehr beschäftigte Personen, dann können auch die Leistungszahlungen leichter bewältigt werden. Ob das Pensionssystem in der Zukunft funktionieren kann, hängt nicht nur von der demografischen Entwicklung ab, sondern vor allem vom Arbeitsmarkt. Mehr Jobs, geringere Arbeitslosigkeit, verteilungsgerechte Einkommen können die demografische Entwicklung weitgehend entschärfen.
Demographische und ökonomische Abhängigkeit |
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2010 |
2050 Standard |
2050 High Employment |
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Demographische Abhängigkeitauf 100 Erwerbsfähige kommen ….Leistungsbezieher |
26 |
48 |
48 (= + 85 %) |
Ökonomische Abhängigkeit:auf 100 Erwerbstätige kommen ..% Leistungsbezieher |
63 |
90 |
72 (= + 14 %) |
Quelle: Wöss/Türk (2011)
Das Beispiel zeigt wie bei Einbeziehung der ökonomischen Faktoren, also der ökonomischen Abhängigkeit, sich die Situation entdramatisiert. Schaut man nur auf die demografische Abhängigkeit, muss man mit einer Steigerung um 85 Prozent rechnen. Betrachtet man die ökonomische Abhängigkeit, zumal mit einer Variante, die höhere Beschäftigung annimmt, dann macht die Steigerung nur 14 Prozent aus.
Ein Zustand der bewältigbar sein müsste.
Voraussetzung ist jedoch der politische Wille sich mit den Arbeitsmarktfragen auseinanderzusetzen.
Eine Einschätzung die sich auch schon 1999 in einem UN-Bericht findet:
„What is does show ist that there is more to be gained from appropriate labour market policies – especially those involving later retirement and greater proportions of women in emplyment – than from the rather sterile debate about fundet or non-fundet schemes.“ (Gillion 1999, S 65)